Radweg MER
Ich bin nur zufällig auf den Mulde-Elbe-Radweg gestoßen, als ich mich in Sachsen auf der OpenCycleMap umgeschaut habe. Strehla, Oschatz, Mutzschen wollte ich schon lange mal wieder vorbeiradeln. Das sind Ecken, die hatte ich ausgiebig während meiner Zivi-Zeit 1994/95 beradelt auf damals katastrophalen Straßen.
Streckenaufzeichnung
Ich habe erstmals auf der ganzen Fahrt das GPS-Tracking mitlaufen lassen. Das Ergebnis ist sehr brauchbar. Genutzt habe ich dafür die Android-App PhoneTrack, die die Daten dann direkt in meine Nextcloud lädt. Dort kann ich sie mit der Nextcloud-App PhoneTrack auswerten und auch den GPX-Track herunterladen.
Riesa – Strehla
Anreise mit der Bahn
Von Dresden nach Riesa habe ich den ICE genommen. Ein Tag vorher waren noch alle drei Stellplätze frei und man muss sich nicht in den möglicherweise vollen Regional Express quetschen. Es ist schließlich Pfingstmontag und der schönste Tag der Woche.
Preis mit BahnCard 50: 11,15 € Fahrkarte, 5,40 € Fahrradkarte
Vom Bahnhof Riesa kommt man schnell – wenn auch nicht ganz elegant – auf den Elberadweg (linkselbisch). Dieses Mal ist auch die tolle Schlossbrücke in Gröba wieder offen. Als wir da 2016 lang wollten, war das leider eine Baustelle und wir mussten einen unschönen Umweg fahren. Und man kommt auf kleinen, guten Wegen bis zur Fähre in Strehla. Das ist schon toll, wenn ich mich an die gefährliche Straße erinnere, die ich 94/95 nehmen musste.
In Strehla bin ich dem Weg dann weiter gefolgt bis zu zum Nixstein. Störche, Reiher, Streuobstwiesen. Einfach schön. Ein kurzer Blick ins Strehlaer Schloß: Offenbar wird wieder saniert. Vielleicht wird es jetzt ja mal wieder genutzt.
Strehla – Oschatz
Über den Strehlaer Markt führt dann auch der offizielle Mulde-Elbe-Radweg. Zunächst also Richtung Oschatz. Die offizielle Straße verlässt man schnell und ist auf einem guten Schotterweg. Aber dann wird’s richtig gut. Der Weg ist frisch geteert und ich meine auch, dass ein Abschnitt 2016 noch gar nicht zur Verfügung stand. Man kommt jetzt wirklich bis Oschatz ohne auf der Autostraße fahren zu müssen.
Ein Traum, verglichen mit Mitte der 90er.
Ein Teil der Strecke nutzt übrigens den Bahndamm der alten Schmalspurbahn Strehla – Oschatz. Nicht zu verwechseln mit der Bahn Oschatz – Röderau, die für militärische Zwecke in den 80er-Jahren gebaut wurde und teilweise die Trasse nutzte.
Oschatz – Mutzschen
Nach Oschatz war ich erstmal verwirrt, weil die örtliche Beschilderung nicht dem Eintrag auf OpenStreetMap entspricht. Die Frage war, ob man der kürzeren, ausgeschilderten, verkehrsarmen Variante entlang der ehemaligen Deponie folgt oder auf dem straßenbegleitenden Radweg um den Fliegerhorst. Da müssen sich die örtlichen Beschilderer mal noch einig werden. Ich hab den Deponie-Weg gewählt.
Hoch zum Collmberg war dann sicher die größte Steigung auf der Fahrt. Aber eine wunderbare Aussicht hat das belohnt.
Durch Wermsdorf bin ich nur durchgefahren und der Radwegbeschilderung gefolgt. Die Führung entlang der Hauptstraße ist praktisch aber nicht wirklich schön. Da war ich froh in Mutzschen anzukommen. Ein Marktplatz, der alles hat. Sogar ne Volksbank und einem Via-Regia-„Leuchtturm“. Um die Ecke, hinter der Kirche bin ich über das Deutsche Spielschiffmuseum gestolpert. Was es nicht alles gibt und dafür wurde extra das Haus saniert. Alle Achtung!
Im Mutzschener Schloß hatte ich sogar mal 1995 übernachtet, als es noch Jugendherberge war. Heute ist es das Motosoul Resort und ich bin nicht mehr Zielgruppe. Aber immerhin, wird das Gebäude wieder genutzt. Wenn es auch so aussieht, dass es nicht so schnell voran geht mit der Sanierung des Hauptgebäudes, wie auf der Homepage noch beschrieben. Genau konnte man aber auch nicht schauen. Das Tor war – Corona bedingt – geschlossen. Eine Reihe sehr laut lärmender Motorradfahrer hatte sich trotzdem davor eingefunden.
Mutzschen – Nerchau – Wurzen
Der MER führt ja nach Trebsen. Ich bin aber „nur“ bis Nerchau gefahren. Aber hier war es zu verlockend dem Mulde-Radweg nach Wurzen zu folgen. Diese führt über weite Strecken auf der ehemaligen Bahntrasse. Entsprechend leicht kann man dort fahren und es waren tüchtig viele Radfahrer in beide Richtungen unterwegs. Das hat mich schon fast an den Elbradweg erinnert.
Zurück ging es dann doch mit dem Regionalexpress ab Wurzen. Alternativ hätte ich ja nach Grimma radeln können, aber von dort gibt es ja momentan kein Zugangebot Richtung Meißen mehr.
Wie zu erwarten, war der RE sehr voll, aber es ist mit dem Rädern gerade so aufgegangen. Der Zugbegleiter war hilfsbereit und pragmatisch. Trotzdem sind die eingesetzten Züge eher unpraktisch für die Fahrradmittnahme bei der hohen Nachfrage.
Fahrkarte: 11 € mit BahnCard 50, Fahrradkarte: 6 €